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Wladimir Galba

Wladimir Galba

Wir setzen unsere Artikelreihe über Kunstschaffende fort, die im belagerten Leningrad lebten und arbeiten. Der heutige Text widmet sich Wladimir Galba.

Galba wurde 1908 in Charkow geboren, zog aber bereits in jungen Jahren mit seiner Familie nach Petersburg. In den 1920ern erlernte Wladimir Alexandrowitsch Galba (eigentlich Galberstadt) die Grafik, begann an Ausstellungen teilzunehmen und Karikaturen für viele bekannte Zeitungen der damaligen Epoche zu zeichnen.
Er machte sich einen Namen als Karikaturist, Grafiker und Meister der überzeichneten Porträtskizze. Daneben illustrierte der Künstler Bücher, zum Beispiel für Kinder, aber auch Werke wie „Das goldene Kalb“, „Die 12 Stühle“, „Zwiebelchen“ und andere.

Ab den 1930ern gehörten auch antifaschistische Karikaturen zu seinem Arsenal. Im Jahr 1939 wurde Galba Mitglied in der Vereinigung „Kampftstift“.
Diese Vereinigung muss gesondert erwähnt werden, denn ihre Bekanntheit reichte über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus. Am „Kampfstift“ beteiligten sich Dichter und Künstler, insgesamt waren es etwa 28 Personen. In der Zeit von 1941 bis 1945 veröffentlichten sie über 100 politische und satirische Plakate sowie eine Vielzahl von Postkarten und Flugblättern.

Galbas Anti-Krieges-Karikaturen erschienen fast täglich in der „Leningradskaja Prawda“. Es ist bekannt, dass Hitler ihn auf die „Liste seiner persönlichen Feinde“ setzen ließ, nachdem im Jahr 1942 an der Bahnstation Pesotschnaja, wo sich einer der Abschnitte der Leningrader Front befand, Karikaturen über die deutsche Führungsebene ausgestellt worden waren.

Wie sehen W. Galbas Zeichnungen aus? Jeder seiner Darstellungen fügte er eine kurze ironische Parole oder einen Reim hinzu. Galbas Zeitgenossen liebten seine Arbeit und warteten ungeduldig auf neue Bilder, denn diese hoben sowohl Laune als auch Kampfgeist – bekanntermaßen besiegt Lachen die Furcht.

Der Dichter Michail Dudin, über den wir in einem früheren Artikel berichtet haben, äußerte sich folgendermaßen über W. Galbas Arbeiten:

Wonach suchten wir zuallererst in den Zeitungen? Nach den Berichten des Sowjetischen Informationsbüros, den von Andrejenko unterschriebenen Ankündigungen über die Lebensmittelausgabe und den Karikaturen von Galba.

Über den Künstler selbst wird häufig geschrieben, dass er über wahrhaft feinen Sinn für Humor verfügte und seine Witze schnell die Runde unter den Kollegen machten.
Galba hatte auch die Fähigkeiten, einen Menschen schnell zu „erkennen“: Er zeichnete häufig nach der Natur und konnte ein Porträt abbilden, selbst wenn er nur einen kurzen Blick auf die Person geworfen hatte.

Nach dem Krieg blieb Galba seinem Beruf treu: Er illustrierte weiterhin Bücher, zeichnete Plakate und arbeitete für Zeitungen. Im Jahr 1959 fand eine Ausstellung seiner Werke statt.


Quellen:

Artikel über Galba auf der Website der Galerie der Künste

Artikel über Galba auf der Website der Gemäldegalerie der Stiftung „Kaiserliche Gesellschaft zur Förderung der Künste“

Artikel über die Vereinigung „Kampfstift“ auf der Website „Adressa Peterburga“