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Filme über die Leningrader Blockade

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Über die Geschichte der Leningrader Blockade wurden unzählige Bücher geschrieben, aber auch zahlreiche Filme gedreht – sowohl Dokumentationen als auch Spielfilme. Im heutigen Artikel stellen wir einige davon vor.

„Leningrad im Kampf“ (1942)

Mit knapp 70 Minuten Laufzeit war dies der erste dokumentarische Langfilm über die Blockade. „Leningrad im Kampf“ zeigt Szenen der Verteidigung und des Lebens der belagerten Stadt im Zeitraum vom 22. Juni 1941 bis zum April 1942. Der Film wurde von Mitarbeitern der Leningrader Filmchronik und des Studios für populärwissenschaftliche Filme „Lentechfilm“ gedreht, die in der Stadt verblieben waren. Die Dreharbeiten fanden unter schwierigsten Bedingungen statt: Zum einen konnten infolge der Blockade keine neuen Filmrollen in die Stadt gebracht werden, zum anderen wurde die Bearbeitung der aufgenommenen Materialien durch den Mangel an Strom nahezu unmöglich gemacht. Hinzu kam, dass die Kameraleute, die wie alle anderen Leningrader unter Hunger und Kälte litten, weite Wege zurücklegen mussten, um an die Drehorte zu gelangen – und all das mit schwerer Ausrüstung im Gepäck. Dennoch gelang die Fertigstellung dieses beeindruckenden Zeitdokuments: Ab dem 9. Juli 1942 wurde „Leningrad im Kampf“ in den Kinos der Sowjetunion gezeigt.

„Ostseehimmel“ (1960)

Der Zweiteiler „Ostseehimmel“ – basierend auf dem gleichnamigen Roman von Nikolaj Tschukowski – ist einer der bekanntesten Spielfilme über die Zeit der Blockade. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Schicksal einer Staffel von Jagdfliegern des Typs I-16: Der Kommandant der Flugzeugstaffel und seine Gefährten kommen im Kampf mit deutschen Piloten ums Leben. An ihre Stelle treten ein ehemaliger Angestellter der zivilen Luftfahrt sowie ein junger Pilot, der aufgrund seines rüpelhaften Verhaltens der Militärhochschule verwiesen wurde. Ungeachtet ihrer Vergangenheit werden die beiden unter den rauen Umständen des Krieges zu wahren Soldaten.
Im Jahr 1961 belegte „Ostseehimmel“ mit weit über 30 Millionen Zuschauern Platz 5 in der Liste der erfolgreichsten Filme in der Sowjetunion und wurde zudem auf den Internationalen Filmfestspielen von Venedig gezeigt.

„Architektur der Blockade“ (2020)

Dieser dokumentarische Filmbericht wurde von den Mitgliedern des Projekts „Die bewahrte Kultur“ geschaffen. Er erzählt von der Tarnung der Leningrader Gebäude und Denkmäler zur Zeit der Blockade, aber auch von den Menschen – Architekten, Ingenieuren, Künstlern und Bergsteigern – die die Rettung des architektonischen Erbes möglich machten. Der Film enthält Interviews mit ehemaligen Soldaten, Überlebenden der Blockade, ihren Nachkommen und modernen Petersburger Wissenschaftlern.
Im Rahmen des Projekts „Humanitäre Geste“ wurde „Die Architektur der Blockade“ 2020 übersetzt und in deutscher Sprache synchronisiert. Sowohl die deutsche als auch die russische Version des Films sind im Netz verfügbar.