Uliza Bolschaja Konjuschennaja 11
191186 Sankt Petersburg,
Russland
ekultur@drb-ja.com
praktikum@drb-ja.com
medien@drb-ja.com
+7 931 203 0414
+7 931 202 6192

Die Leningrader Blockade in der Kunst: Teil 3

Die Leningrader Blockade in der Kunst: Teil 3

Heute präsentieren wir den dritten und letzten Teil unserer Reihe „Die Leningrader Blockade in der Kunst“. Im ersten Artikel haben wir über einige Blockadekünstler berichtet, im zweiten Text über einzelne Kunstwerke. Diesen Bericht setzen wir nun fort.

Modell des Denkmals „Straße des Lebens“ (K.M. Simun, 1966)

Ansehen

Eines der wichtigsten Denkmäler im „Grünen Gürtel des Ruhmes“, über den wir in einem früheren Artikel berichtet haben, ist der „Aufgebrochene Ring“. Sein Schöpfer ist der Bildhauer Konstantin Michelewitsch Simun. Diese Gedenkstätte ist eines seiner bekanntesten Werke.

Simun wurde 1934 in Leningrad geboren. Er studierte am I.-Repin-Institut für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Später setzte er seine Arbeit in den USA, reiste aber häufig zu persönlichen Ausstellungen in seine Heimatstadt.

Im Jahr 1965 nahm Simun am Projekt zur Einrichtung der Gedenkstätten im Grünen Gürtel des Ruhmes teil. Auf der Website des virtuellen Russischen Museums sind folgende Erinnerungen Simuns zu lesen: 

Ringsum sind durchgängig Horizontale – der Himmel, das Wasser, das Ufer,  verkrüppelte Bäumchen … Irgendjemand sagte: „Hier braucht es eine Vertikale!“ Und in meiner Vorstellung entstand sofort der „aufgebrochene Ring“. Ich sagte niemandem etwas, doch abends fertigte ich ein Gipsmodell an.

Teller „Die Blockade ist aufgehoben“ (N.A. Kokowichin, 1973)

Ansehen

Dieser Teller aus der M.I.-Kalinin-Fayencemanufaktur Konakowo wird in der Sammlung der Gemäldegalerie der Oblast Twer präsentiert. Hergestellt wurde er von Nikolaj Alexejewitsch Kokowichin, einem Keramikgestalter, Volkskünstler der RF und Mitglied des Verbandes der Künstler der UdSSR.

Kokowichin wurde 1936 im Dorf Sesenjewo in der Oblast Kirow geboren. In den 1960er Jahren absolvierte er W.I.-Muchina-Hochschule für Kunst und Industrie in Leningrad. Von 1983 bis 1997 war Kokowichin leitender Künstler der M.I.-Kalinin-Fayencemanufaktur Konakowo in der Oblast Twer.

Das Wichtigste in Kokowichins Schaffen waren die Menschen: ihr Alltagsleben, ihre Aufgaben und Sorgen. In seinen Arbeiten sind sowohl die persönliche Geschichte der Protagonisten als auch einzelne Ereignisse in der Geschichte des Landes von großer Bedeutung. Dies demonstriert der Teller „Die Blockade ist aufgehoben“.

„Die 7. Leningrader (Dmitri Schostakowitsch)“ (E.M. Agajan, 1989)

Ansehen

Diese Skulptur zeigt den Komponisten D.D. Schostakowitsch bei der Arbeit an der Siebten (Leningrader) Sinfonie. Ihr Schöpfer Eduard Makarowitsch Agajan wurde 1936 in Stalingrad (das heutige Wolgograd) geboren und studierte in Leningrad am I.-Repin-Institut für Malerei, Bildhauerei und Architektur. Agajan war Mitglied des Verbandes der Künstler Russlands.

In seinem künstlerischen Werk ist die monumentale, die monumental-dekorative und auch die Porträtskulptur besonders präsent. Agajans Arbeiten sind in verschiedenen Bezirken der Stadt zu sehen. Vor dem berühmten „Baltischen Hotel“ steht beispielsweise die Skulptur „Den Gründern der russischen Flotte“. Sie erhielt das Diplom der Akademie der Künste der UdSSR und wurde im 20. Jahrhundert zum Symbol der Meeresfassade von Petersburg.

„Träume der Eremitage“ (W. Kolbassow, 2000)

Ansehen

Wladimir Kolbassow wurde 1960 geboren. Der Künstler arbeitet mit Aquarellfarbe, seine Bilder sind leicht erkennbar: lebendiges Farbspiel, gekrümmte weiche Linien – ein Märchen, das vor den Augen zum Leben erwacht und bekannte Ecken von Petersburg widerspiegelt. Der Künstler selbst sagt, dass das Ergebnis des Bildes nicht immer vorhersagbar ist.

Auf dem Bild „Träume der Eremitage“, das in der für den Künstler typische Weise gemalt wurde, sind zwei Figuren zu sehen: ein Kind und ein Erwachsener, die in einem Saal der Eremitage stehen und auf die Peter-Paul-Festung und die Newa schauen. Allmählich findet das neugierige Auge des Betrachters Verweise auf das Thema Blockade in Form von Symbolen und besonders bedeutsamen Gegenständen jener Zeit.

Auf dem Bild ist die Zeit eng mit der Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner verflochten. Bei den Offline-Programmen des Projekts „Humanitäre Geste“ zeigen wir diese Arbeit häufig – als Beispiel für die Darstellung der Blockade in der modernen Kunst.