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Die Gedichte von Juri Woronow

Der Stadtführer „Die Narben der Blockade“ und weitere Publikationen des Projekts „Humanitäre Geste“

Im Jahr 2021 drehte das Projektteam der „Humanitären Geste“ einen Kurzfilm zu den Blockadegedenkstätten, die den Kindern von Leningrad gewidmet sind. An einigen dieser Denkmäler finden sich Zeilen eines Blockadedichters, über den wir heute berichten. Sein Name ist Juri Woronow.

In den Blockadetagen
Erfuhren wir es nie:
Wo sind die Grenzen
Zwischen Jugend und Kindheit?
Schon ‘43
Gab man uns Medaillen
Ausweise jedoch
Erst ‘45 …

Juri Woronow

Die Zeilen dieses Gedichts sind auf dem Denkmal „Kinder des Krieges“ verewigt, das sich am Prospekt Nepokorjonnych (dt. „Prospekt der Unbezwungenen“) unweit des Piskarjowskoje-Gedenkfriedhofs befindet. In der Tat erhielten viele Kinder, welche die Blockade überlebten, ihre Medaillen noch vor den Ausweisen. So auch Juri Woronow selbst: Im Jahr 1943 wurde er mit der Medaille „Für die Verteidigung von Leningrad“ ausgezeichnet.

Juri Petrowitsch Woronow wurde 1929 in Leningrad geboren. Als die Blockade begann, ging der Junge in die sechste Klasse. Im Jahr 1942 wurde er vorzeitig in den Komsomol aufgenommen, arbeitete beim Bergungs- und Wiederaufbaudienst und gehörte einer Jugendbrigade für die Erledigung von Alltagsaufgaben an. Solche Brigaden wurden gegründet, um die Bewohner Leningrads zu unterstützen.

Schon als Schüler besuchte Juri Woronow Unterrrichtseinheiten in einem Literaturstudio, wo sich sein dichterisches Talent zeigte. Außerdem trat er im Blockaderadio auf.

Nach dem Krieg immatrikulierte sich Juri Petrowitsch an der Fakultät für Journalismus der Staatlichen Universität Leningrad. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er in den Redaktionen verschiedener Zeitungen und schrieb weiter Gedichte. Einige Zeit lang arbeitete er in einer Zeitungsredaktion auf dem Gebiet der DDR.

Ungeachtet der großen Anzahl an Publikationen in Zeitschriften wurde er vor allem dank seiner Gedichte bekannt – und in erster Linie dank der Gedichte über die Blockade.
Die Kritiker hoben heraus, dass die Sprache seiner Werke über den Krieg klar und präzise sei und er die wirkliche Tragödie des einfachen Menschen zeige. Diese Gedichte rufen tiefe Emotionen hervor und sind verständlich für alle, die mit ihnen in Berührung kommen.

Einzelne Werke sind dem Gedenken gewidmet: Der Dichter ruft dazu auf, sich an jene Tage des Schreckens zu erinnern.

Im Jahr 2021 übersetzten Freiwillige des Projekts „Humanitäre Geste“ das Gedicht „Feuerwerk über Leningrad“ ins Deutsche. Der Text findet sich in unserer Online-Bibliothek.


Quellen:

Artikel über den Dichter auf der Website „Buchladen für Schriftsteller“

Artikel über den Dichter auf der Website der Kinderbibliothek der Oblast Leningrad