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Ausstellungeröffnung “Über die Zeit verbunden: Dresden und Leningrad (1941-1945)”

Ausstellungeröffnung “Über die Zeit verbunden: Dresden und Leningrad (1941-1945)”

Im Rahmen der 18. Deutschen Woche 2021 sowie des 60-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Sankt Petersburg und Dresden veranstalten das „Deutsch-Russische Begegnungszentrum“ (drb) sowie die Majakowski-Bibliothek eine Ausstellung der Fotocollagen von Sergej Larenkow („Über die Zeit verbunden: Dresden und Leningrad (1941-1945)“). Larenkow widmet seine freie Zeit der Suche nach Orten, die auf alten Fotografien aus Kriegszeiten abgebildet sind, um die Aufnahmen aus derselben Perspektive zu machen. Der Fotograf schafft damit einen Effekt der historischen Gegenwart, der die heutigen Betrachter/-innen in die leidvolle Epoche des Krieges zurückversetzt.

Sergej Larenkow wurde 1970 in Leningrad geboren. All seine Verwandten durchlebten die Leningrader Blockade, weshalb der Großteil seiner Arbeiten diesem tragischen Kapitel in der Geschichte der Stadt gewidmet ist.

Larenkow ist kein professioneller Fotograf, er betreibt diese Tätigkeit als Hobby. Alles begann mit alten Postkarten, auf denen Ansichten der Stadt abgedruckt waren. Larenkow legte sie am Computer über moderne Fotografi en, die vom selben Standort aus gemacht worden waren. So entstand ein neues Genre der Fotografie: die historische Fotorekonstruktion. Mit dem Thema Krieg beschäftigte Larenkow sich erstmals im Jahr 2008. Damals schuf er eine Serie von Collagen über das belagerte Leningrad, um seinen Kindern zu zeigen, was ihre Verwandten während des Krieges durchmachen mussten. Etwas später entstanden auch andere Serien, beispielsweise über Dresden.

Sankt Petersburg und Dresden verbindet nicht nur eine 60-jährige Städtepartnerschaft: Beide Städte gelten als bekannte Beispiele für militärische Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. In Sankt Petersburg spielt das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg, vor allem an die fast 900 Tage dauernde Belagerung der Stadt, die damals noch Leningrad hieß,

eine zentrale Rolle. Die Blockade stellte ein erschreckendes Beispiel des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges dar. Die Menschen in Dresden erinnern noch heute an die Luftangriffe zwischen dem 13. und 15. Februar 1945, die bis zum heutigen Tag als eines der symbolhaften Beispiele für den Luftkrieg gegen Zivilisten gelten. Es ist eine zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft, dieses Erinnern für die Gegenwart und Zukunft unserer Städte bedeutsam zu machen.

Die Ausstellung wird vom 24. April bis einschließlich 24. Mai in den Sälen der Majakowski-Bibliothek (Adresse: nab. reki Fontanki 46) zu sehen sein. Für alle, die es nicht schaffen, der Ausstellung einen Besuch abzustatten, wird demnächst eine PDF-Version in der Online-Bibliothek der “Humanitären Geste” verfügbar sein.