Ausstellungen im Projekt „Humanitäre Geste“
Im heutigen Artikel erinnern wir uns an die Ausstellungen, die im Rahmen des Projekts „Humanitäre Geste“ entstanden sind.
„Keine Todesfälle vom Tag der Evakuierung bis heute“
Die Präsentation dieser Ausstellung war eines der größten Ereignisse der „Humanitären Geste“. Gemeinsam mit unseren Partnern, der ANO „Erinnerungskultur“ und der „Museumsagentur“ der Oblast Leningrad, eröffneten wir sie im Januar 2022. Die Grundlage der Ausstellung bilden Materialien der bekannten Leningrader Journalistin Anna Lasarewna Moisches (1910-2004), die in den 1990er Jahren ihre Erinnerungen an ihr Leben während der Evakuierung, wo sie sich als Mitarbeiterin eines Internats für Kinder von Leningrader Journalisten befand, auf Tonband sprach.
Die Ausstellung wurde mehrere Male in Petersburger Schulmuseen und an anderen Orten gezeigt, zum Beispiel im Museum „Monument für die heldenhaften Verteidiger Leningrads“. Dabei gab es jedes Mal eine Reihe von Begleitveranstaltungen: Exkursionen, Treffen mit Schulkindern oder Themenabende für Lehrer. In einigen Schulen bereiteten die Schüler selbstständig Exkursionen vor und führten diese durch.
Zusätzlich zu den Aufstellern wurden Broschüren sowie eine Audioführung erstellt, bei welcher die Originalaufnahmen von Anna Moisches zu hören sind.
Die Ausstellung und die dazugehörigen Begleitmaterialien sind auf einer eigenen Seite auf unserer Website zu finden.
„Über die Zeit verbunden: Dresden und Leningrad (1941-1945)“. Ausstellung von Sergej Larenkow
Im Rahmen der 18. Deutschen Woche 2021 sowie des 60-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Sankt Petersburg und Dresden veranstalten das „Deutsch-Russische Begegnungszentrum“ (drb) sowie die Majakowski-Bibliothek eine Ausstellung der Fotocollagen von Sergej Larenkow („Verbindung der Zeiten“).
Sergej Larenkow wurde 1970 in Leningrad geboren. All seine Verwandten erlebten die Leningrader Blockade, weshalb der Großteil seiner Arbeiter diesem tragischen Kapitel in der Geschichte der Stadt gewidmet ist. Larenkow ist kein professioneller Fotograf, sondern betreibt diese Tätigkeit als Hobby. Alles begann mit alten Postkarten, auf denen Ansichten der Stadt abgedruckt waren. Larenkow legte sie am Computer über moderne Fotografien, die vom selben Standort aus gemacht worden waren. So entstand ein neues Genre der Fotografie: die historische Fotorekonstruktion.
Mit dem Thema Krieg beschäftigte Larenkow sich erstmals im Jahr 2008. Damals schuf er eine Serie von Collagen über das belagerte Leningrad, um seinen Kindern zu zeigen, was ihre Verwandten während des Krieges durchmachen mussten. Etwas später entstanden auch andere Serien, beispielsweise über Dresden.
Auf unserer Website zeigen wir Larenkows Arbeiten, die bei der Ausstellung in der Bibliothek zu sehen waren.
„Das Unaussprechliche sichtbar machen“: eine Ausstellung von Lars Fernkorn
Die in dieser Ausstellung präsentierten Bilder des deutschen Künstlers Lars Fernkorn (Teilnehmer des Freiwilligenprogramms im Herbst 2020) sind dazu bestimmt, das Drama und das Grauen der Leningrader Blockade sichtbar zu machen. Die Bilder “Arena des Todes”, “Leningraderin”, “Kartotschka” u.a. sind mit Kommentaren des Künstlers versehen, die Licht auf die Idee und den Inhalt der Arbeit werfen.
Zur Ausstellung„Dialog mit der Erinnerung“
Die Ausstellung „Dialog mit der Erinnerung“ wurde von den Teilnehmern des ersten Freiwilligenprogramms der „Humanitären Geste“ konzipiert und erarbeitet. Grundlage der Ausstellung ist die Idee der Gegenüberstellung von Erinnerungsfragmenten von Zeitzeugen zu den Ereignissen der Blockadejahre und Veranstaltungen im Rahmen des Projekts, die zur Erinnerung an jene Ereignisse beitragen. Auf diese Weise entsteht in der Gegenwart eine Reaktion auf die Ereignisse der Vergangenheit, die sich in modernen Formen der Bewahrung der historischen Erinnerung ausdrückt.
Diese Ausstellung ist sozusagen eine eigene kreative Interpretation der Eindrücke, welche die Teilnehmenden des Projekts in dessen Rahmen gesammelt haben. Die Veranstaltungen des Projekts, über die in der Ausstellung berichtet wird, verbinden Menschen aus der Vergangenheit und der Gegenwart und formen hier und jetzt eine Erinnerungskultur.