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Neuigkeiten im Projekt: Online-Modul mit “Arbeit und Leben e.V.”, neue Publikationen in der Bibliothek und Gedenkwoche zu Ehren der Straße des Lebens

Neuigkeiten im Projekt: Online-Modul mit “Arbeit und Leben e.V.”, neue Publikationen in der Bibliothek und Gedenkwoche zu Ehren der Straße des Lebens

Im Projekt “Humanitäre Geste” ist der diesjährige November prall gefüllt: Im heutigen Artikel berichten wir, welche Programme wir bereits durchführen konnten und wodurch uns dieser Monat in Erinnerung bleiben wird.

Am 1. November fand ein Online-Modul mit unserem langjährigen Partner “Arbeit und Lebens e.V.” aus Hamburg statt. Eine Gruppe junger Menschen aus Deutschland und Russland, die an einem Austauschprogramm für Auszubildende teilnimmt, widmete sich in diesem Modul der Erinnerungskultur sowie der Leningrader Blockade.
Es bestand aus zwei Teilen: einer thematischen Einführung und einem Gespräch mit einem Zeitzeugen – der wichtigste Punkt in all unseren Programmen. Wie immer verlief die Unterhaltung in sehr warmer Atmosphäre und berührte uns alle tief. Unser Gast an diesem Abend war Alexander Leonidowitsch Jofa (*1921). Er berichtete über seine Kinder- und Jugendjahre sowie über die Ereignisse, zu deren Zeuge er damals wurde. Für uns ist es eine große Ehre, die Möglichkeit zu haben, mit Blockadeüberlebenden zu sprechen. Und natürlich hoffen wir, dass die Teilnehmenden des Programms sich noch lange an diese Begegnung erinnern werden.

Auch in unserer Online-Bibliothek sind neue Materialien erschienen, wie beispielsweise die Erinnerungen von M.F. Kadyschewa, einer Teilnehmerin des Projekts “Akademie für Inspiration und Kreativität” (AfIK). Zu den beliebtesten Ausrichtungen der AfIK gehört der Filmklub “Illusion”, wo die Teilnehmenden gemeinsam alte Lieblingsfilme anschauen und besprechen. Dabei steigen aus den Tiefen des Gedächtnisses Erinnerungen auf, die mit diesen Filmen verbunden sind. Die Blockadeüberlebenden berichten sich gegenseitig von ihren Erinnerungen. Diese Erinnerungen an ihre Kindheit, wachgerufen durch den Film “Adoptiertes Glück”, hat Maja Fjodorowna Kadyschewa, Schriftführerin der Organisation “Leningrader Verband Kinder der Blockade: 900”, mit uns geteilt. Als der Krieg begann, war sie acht Jahre alt, weshalb sie sich gut an das während der Blockade Erlebte erinnert. Umso wärmer sind ihre Erinnerungen an ihre Jugend in der Nachkriegszeit, ihr liebstes Hobby und die starke Freundschaft, die ein ganzes Leben lang hielt. Den Text von M.F. Kadyschewa könnt ihr unter diesem Link nachlesen.

Zudem haben wir unsere Bibliothek mit neuen Videomaterialien gefüllt: Wahrscheinlich erinnert ihr euch an die schriftlichen Erinnerungen der Kaukasistin und Ethnografin Jewgenija Nikolajewna Studenetskaja, die am Ethnografischen Museum arbeitete. Seit Neuestem könnt ihr zwei Videos zu Gegenständen anschauen, die uns in ihren Memoiren begegnen und eine besondere Bedeutung für die Protagonistin hatten: eine Schatulle für Handarbeiten und eine Tischdecke.
Während ihres Wachdienstes beschäftigte Jewgenija Nikolajewna sich mit Handarbeiten. Die Schatulle, die sie in jener Zeit begleitete, wird als Andenken im Museum aufbewahrt. Über den Link findet ihr das Video, das diesen stummen Zeitzeugen in seiner ganzen Pracht zeigt. Ein weiteres Exponat, das in den Erinnerungen erwähnt wird, ist eine Tischdecke. Jewgenija Nikolajewna erinnerte sich folgendermaßen an sie: “Es war eine Tischdecke, die Freude schenkte.” Auch ihr könnt sie jetzt in unserer Bibliothek ansehen.

Am 22. November 2021 konnten wir den 80. Jahrestag der Inbetriebnahme der berühmten “Straße des Lebens” begehen. Aus diesem Anlass haben wir auf unserem Instagram-Kanal eine “Gedenkwoche zu Ehren der Straße des Lebens” durchgeführt. Im Laufe dieser Woche haben wir Erinnerungen von Zeitzeugen sowie Gedichte über die Eisstraße auf dem Ladogasee veröffentlicht. Zudem haben wir Gedenkstätten vorgestellt, die sich heute entlang der Straße des Lebens befinden.

Übrigens findet in unseren sozialen Netzwerken bei Instagram und Facebook (@humgeste) gerade ein Rezensionswettbewerb zu den Materialien der Online-Bibliothek statt. Der Hauptpreis ist die Teilnahme an einem unserer siebentägigen Programme in Sankt Petersburg bzw. am Freiwilligenprogramm der “Humanitären Geste”. Alle Details findet ihr in unserem Blog.