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Zusammenarbeit mit dem Sozialen Zentrum für Übersetzungen an der SPbGU

Zusammenarbeit mit dem Sozialen Zentrum für Übersetzungen an der SPbGU.

In vielen Ländern Europas wird die Geschichte der Leningrader Blockade praktisch kaum beleuchtet. In den Schulen wird dieses Thema nur oberflächlich gestreift und in den Regalen von Bücherläden finden sich zumeist Werke, die anderen Seiten der Geschichte des Zweiten des Weltkriegs gewidmet sind, wie etwa den Nürnberger Prozessen.

Umso wertvoller sind daher die Erinnerungen von Blokadniki, die außerhalb Russlands publiziert werden.

Just Another War. How I Survived the Siege of Leningrad.Im Jahr 2018 erschien in London das Buch der Blockadeüberlebenden Luise Davies “Just Another War. How I Survived the Siege of Leningrad”. Luise Davies wurde 1928 in Leningrad geboren. Im Jahr 1942 wurde sie über die Straße des Lebens aus der belagerten Stadt evakuiert, war einige Jahre in Gefangenschaft in Deutschland und zog nach dem Krieg ihrem Mann hinterher nach Großbritannien. Ihre Erinnerungen hielt sie in einem Memoirenbuch fest.

Im Januar 2019 wandte sich die Direktorin des Kiener-Verlags an das Deutsch-Russische Begegnungszentrum und schlug vor, uns dieses Buch zu schicken.

Wir entschieden uns, diese Erinnerungen im Rahmen des Projekts “Humanitäre Geste” zu nutzen und sie zu übersetzen. Auch wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits eine Vielzahl der verschiedensten Materialien zur Leningrader Blockade in russischer Sprache veröffentlicht wurde (Tagebücher von Einwohner/-innen der Stadt, Memoiren, Analysen, Sammelbände mit Erinnerungen), so kann doch die Erfahrung jedes einzelnen Menschen, der die Blockade überlebt hat, neue Details in das Gesamtbild dieser schrecklichen Ereignisse einbringen.

Für die Übersetzung des Buchs von Luise Davies wandten wir uns an das Soziale Zentrum für Übersetzungen an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg (SPbGU).

Das Soziale Zentrum für Übersetzungen ist ein einzigartiges Projekt der Sankt Petersburger Universität. Es ist die erste Institution in Russland, die Übersetzungsdienste für sozial schutzlose Kategorien von Bürger/-innen sowie für nichtkommerzielle Organisationen anbietet. Die Studierenden dieses Fachbereichs übersetzen unter der Leitung von erfahrenen Dozierenden die unterschiedlichsten Dokumente und lernen alle Tätigkeitsbereiche kennen, die für das Funktionieren eines Übersetzungsbüros notwendig sind.

Wir freuen uns über die entstandene Partnerschaft und hoffen, dass deutsche und russische Jugendliche schon sehr bald die einzigartigen, vom Kummer und Leid des Verlusts durchdrungenen Erinnerungen von Luise Davies lesen können.