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Vorbereitungskurse für die Teilnehmenden des Freiwilligenprogramms

Vorbereitungskurse für die Teilnehmenden des Freiwilligenprogramms.

Noch vor einigen Wochen konnten die Teilnehmer/-innen unseres neuen Freiwilligenprogramms im Rahmen des Projekts “Humanitäre Geste” kein einziges Wort Russisch, hatten sich nie zuvor mit den zahlreichen Fallstricken der interkulturellen Kommunikation beschäftigt und verfügten nur über eine relativ schwache Vorstellung von der Geschichte der Leningrader Blockade.

Um das zu ändern und ihre Arbeit während des Programms maximal komfortabel zu gestalten, haben wir für die Freiwilligen Vorbereitungskurse zu verschiedenen Themenbereichen organisiert.

Für die Kommunikation mit unseren Senior/-innen sollten die Freiwilligen natürlich zumindest die Grundlagen der russischen Sprache beherrschen: Dabei helfen ihnen drei Lehrerinnen, die Russisch als Fremdsprache unterrichten. Insgesamt sind 80 Unterrichtseinheiten angesetzt, nach denen ein fleißiger Student sogar die schwierigsten Situationen in unserem Land ohne Probleme meistern kann. Die Freiwilligen lernen nach der kommunikativen Methode und haben in ihrer Freizeit eine Vielzahl von Gelegenheiten, ihr frisch erworbenes Wissen in der Praxis anzuwenden – beim Gespräch mit Verkäufer/-innen, Passanten oder mit ihren russischen Tandempartner/-innen.

Für die Zukunft planen wir, die Freiwilligen zum Russischlernen in verschiedene Gruppen einzuteilen: Diejenigen, die bereits früher Kurse besucht haben, können ihre Kenntnisse dann auf einem fortgeschrittenen Level vertiefen, während die Teilnehmenden, die zum ersten Mal mit Russisch konfrontiert werden, “von Null anfangen”.

Die Kenntnis der Sprache ist nicht die einzige notwendige Voraussetzung für das Verständnis “der rätselhaften russischen Seele”. Die Freiwilligen nehmen auch an einem Kurs zur interkulturellen Kommunikation teil: Gemeinsam mit Trainern, die sich auf diese Thematik spezialisiert haben, untersuchen sie die Besonderheiten der Kultur unseres Landes und ziehen auch Parallelen zur deutschen Kultur.

Die Hauptthematik des Projekts ist selbstverständlich die Leningrader Blockade. Nach dem Abschluss aller Vorbereitungskurse beginnt für die Freiwilligen die Arbeit mit den Menschen, welche die schrecklichen Ereignisse überlebt haben, die sich von 1941 bis 1944 in Leningrad zugetragen haben.

Es versteht sich, dass auch die Arbeit mit dieser Zielgruppe ihre Besonderheiten hat: Die Freiwilligen sollten sich darüber bewusst sein, dass sie im Gespräch mit der älteren Generation nicht immer auf dieselben Umgangsformen zurückgreifen können wie bei der Unterhaltung mit Gleichaltrigen. Um einander verstehen zu können – auch wenn man auf eine vollkommen unterschiedliche Lebenserfahrung zurückblickt – muss man lernen, einander zuzuhören und verständnisvoll gegenüber den Besonderheiten des Alters zu sein.

Die Freiwilligen besuchen einen speziellen Kurs, um zu lernen, wie man mit Blockadeüberlebenden spricht, welche Fragen man besser vermeiden sollte, um nicht unabsichtlich jemanden zu beleidigen. Und schließlich kann man auch nicht über die Leningrader Blockade sprechen, wenn man ihre historische Hintergründe nicht kennt. Während ihres Aufenthalts besuchen die Freiwilligen eine Vielzahl von Museen und Veranstaltungen, hören die verschiedensten Standpunkte zu den vergangenen Ereignissen und bilden sich eine eigene Meinung darüber, womit die Leningrader/-innen während des Zweiten Weltkriegs zu kämpfen hatten.

Diese umfangreichen Vorbereitungskurse finden bei uns sicher nicht zum letzten Mal statt: Jede Gruppe von Freiwilligen, die im Rahmen unseres Programms anreist, erhält die Möglichkeit, Russisch zu lernen, etwas Neues zur interkulturellen Kommunikation zu erfahren und sich eine eigene Vorstellung von den nun schon 75 Jahre zurückliegenden Ereignissen zu machen.

Um an unserem Programm teilzunehmen, wendet euch an Polina Vazhova: praktikum@drb-ja.com.