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Seminar „Erinnerung an die Blockade“: Zusammenfassung

Seminar „Erinnerung an die Blockade“: Zusammenfassung

Vom 1. bis 7. Dezember fand in Petersburg der Offline-Teil des Seminars „Erinnerung an die Blockade“ statt. Im Artikel berichten wir, welche Orte wir besucht haben, und bieten eine Zusammenfassung des Seminars.

Nach der Ankunft der Teilnehmer führten wir am 1. Dezember unseren traditionellen Kennenlern-Abend durch. Dieses Jahr hatten wir ein breites geografisches Spektrum: Tjumen, Tomsk, Tscheljabinsk, Orenburg, Archangelsk und die Oblast Kaluga. 

Der erste Morgen des Projekts begann mit einer Bus-Exkursion zu den Orten, die in A.I. Wojewodskajas Memoiren „Vier Jahre Leben, vier Jahre Jugend“ beschrieben wurden. Im Rahmen der „Humanitären Geste“ haben wir dieses Buch übersetzt und in deutscher Sprache herausgegeben. Nach der Exkursion besuchten wir das „Museum der Verteidigung und Belagerung Leningrads“. Dort sahen sich die Teilnehmenden selbstständig die Ausstellung an und erledigten anschließend eine Aufgabe zur Selbstreflexion.

Am nächsten Tag lernten wir einen neuen Ort kennen: das Museum für die Petersburger Avantgarde. Dort wurde gerade die temporäre Ausstellung „Malen wie ein Chronist“ eröffnet, die sich den Künstlern im belagerten Leningrad widmet. Über das Museum werden wir in einem unserer nächsten Artikel genauer berichten.
Abends hatten wir eine Referentin aus dem Museum „Newskaja Sastawa“ zu Gast, die uns ausführlich über dessen Format der „Fußgänger-Challenge“ berichtete.

Wir ihr euch sicherlich erinnert, hatten wir im Herbst eine kurze Veranstaltungsreihe über Kunst in der Blockadezeit. Damals lernten wir das Schulmuseum „Doch die Musen schwiegen nicht …“, das wir dieses Mal persönlich besuchten. Auf drei Etagen findet sich eine Sammlung einzigartiger authentischer Exponate und berührender Geschichten.

Am Abend erwartete uns ein weiterer Vortrag, und zwar von Valeria Rylejewa, der Leiterin des Kultur- und Bildungsprojekts „Blockade-Hochzeiten“. In unserer Online-Bibliothek findet ihr Materialien, die im Rahmen dieses Projekts erstellt wurden.

Der folgende Programmtag, der 5. Dezember, stand ganz im Zeichen eines Ausflugs, bei dem wir den Iwanowski-Brückenkopf, den Newa-Brückenkopf, die Arbeitersiedlung Nr. 5, die Sinjawino-Höhen und die deutsche Kriegsgräberstätte in Sologubowka besuchten. Das Panoramamuseum „Der Durchbruch“ und das Diorama „Der Durchbruch der Leningrader Blockade“ hinterließen bei den Teilnehmenden besonders tiefe Eindrücke.

Am 6. Dezember bekamen wir ganz besonderen Besuch, nämlich Vertreter von Blockadevereinen. Sie erzählten von ihrer Kindheit und darüber, wie sie heute ihre Zeit verbringen. Diese Begegnungen verlaufen immer in sehr warmer Atmosphäre, prägen sich besonders ein und werden jedes Mal sehnlichst erwartet. Davor hatten die Teilnehmer in Gruppen bzw. einzeln gearbeitet: Sie lasen Ausschnitte aus Blockadetagebüchern und diskutierten über den Unterschied zwischen Oral History und schriftlichen Quellen.Am letzten Projekttag zogen wir ein gemeinsames Fazit des Seminars, dankten einander für die aktive Beteiligung und bedachten uns gegenseitig mit guten Wünschen für das neue Jahr.
Wir warten schon ungeduldig auf die nächsten Veranstaltungen!