Neuerscheinungen in der Online-Bibliothek
In diesem Frühjahr ist die Online-Bibliothek des Projekts „Humanitäre Geste“ wieder um einige Publikationen reicher geworden. Unter den veröffentlichten Materialien sind wissenschaftliche Artikel, Berichte über Ausstellungen zur Geschichte der Blockade, Interviews mit Zeitzeugen und Teilnehmenden unseres Freiwilligenprogramms und sogar ein deutsch-russischer Podcast. Heute stellen wir acht dieser Neuerscheinungen vor.
Artikel „Das Museum Straße des Lebens in Kobona – einem Dörfchen, das von Hunderttausenden evakuierten Leningradern durchquert wurde“
In ihrem Text berichtet die Petersburger Stadtführerin Ksenia Werchosina über ihren Besuch im Museum „Straße des Lebens“ in Kobona (Oblast Leningrad). Darin erfährt der Leser, wofür das Dorf Kobona bekannt ist und welche Rolle es in der Geschichte der Blockade von Leningrad spielte. Zudem enthält der Artikel Fotos der Ausstellung und der Umgebung des Museums.
Artikel „Das belagerte Leningrad wurde nicht nur über die Straße des Lebens versorgt. Es gab auch eine Luftbrücke zum Hinterland“
In einem weiteren Artikel widmet sich Ksenia Werchosina dem viel diskutierten Thema der Versorgungsrouten des blockierten Leningrad in den Jahren 1941 bis 1943. Als Grundlage dafür dienen ihr Materialien und Informationen, die sie bei einem Besuch der Ausstellung „Luftbrücke des Lebens“ im Museum „Russland – meine Geschichte“ gesammelt hat.
Artikel „Das Schicksal der Petersburger Deutschen im belagerten Leningrad“
In diesem am 26. September 2000 im Rahmen des „Seminars zur russlanddeutschen Geschichte“ des Bildungs- und Informationszentrums (BiZ) in Mamontowka bei Moskau gehaltenen Vortrag beschäftigte sich die Historikerin und Slawistin Susanne Brammerloh mit der damals noch kaum untersuchten Frage nach den Lebensumständen der Leningrader Deutschen während der Blockadezeit.
Artikel „Die Belagerung Leningrads während des Zweiten Weltkriegs und die Auswirkung auf das deutsch-russische Verhältnis“
Ein weiterer Vortrag von Susanne Brammerloh – gehalten am 22. Februar 2002 im Rahmen des Seminars „St. Petersburg – Ort deutsch-russischer Begegnungen“ der Ostseeakademie in Lübeck-Travemünde – bietet nicht nur einen Überblick über die Ereignisse der Blockade, sondern widmet sich darüber hinaus der Thematik der geschichtlichen Aufarbeitung sowie den Problemen und Chancen der deutsch-russischen Beziehungen.
Erzählung „Tresorka von der Blockade“
Der Historiker Alexander Smirnow erzählt die Geschichte eines Hundes, der während der Leningrader Blockade 16 Menschen vor dem Hungertod bewahrte. Der Vierbeiner – „ein Jagdhundmischling“ – lebte in einem Haus in der Siedlung Pargolowo (Oblast Leningrad). Der kurze Bericht über diesen treuen Hund hat sich innerhalb kürzester Zeit wie ein Lauffeuer über die sozialen Netzwerke verbreitet.
Interview mit A.L. Jofa, einem 100-jährigen Zeitzeugen der Blockade
Im Vorfeld des 80. Jahrestags des Beginns der Leningrader Blockade sprach Viktoria Beresjuk, Absolventin des Freiwilligenprogramms der „Humanitären Geste“ und Autorin der Moskauer Deutschen Zeitung, mit dem herausragenden Ingenieur Alexander Leonidowitsch Jofa, den die Blockade mitten in seinem dritten Studienjahr an der Polytechnischen Universität erwischte. Wie hat der Krieg sein Leben verändert und warum trägt er keine Bitterkeit in sich?
Podcast „Blockade brechen – Ленинград говорит“. Ausgabe 1
Blockade brechen – Ленинград говорит – ist ein deutsch-russischer Podcast, der über die Leningrader Blockade sowie die Erinnerungskultur in Deutschland und Russland berichtet. In jeder Ausgabe erzählen die Freiwilligen über ein bestimmtes Thema: über den Hunger während der Blockadezeit, die Evakuierung auf der Straße des Lebens, Kunst und Kultur in der belagerten Stadt und sogar über die deutsch-russischen Beziehungen der Gegenwart.
Die Leningrader Blockade: Warum sprechen wir über dieses Thema? Womit beschäftigt sich der Podcast? Diese und andere Fragen beantworten wir in der ersten Ausgabe von „Blockade brechen – Ленинград говорит“.
Der Podcast wurde 2021 von einem Freiwilligenteam der „Humanitären Geste“ im Rahmen ihrer Projekttätigkeit ins Leben gerufen.
Artikel „Eine deutsche Freiwillige zu Wissen und Unwissen über die Leningrader Blockade“
In diesem Artikel erzählt Franka Bernreiter, Absolventin des Freiwilligenprogramms der „Humanitären Geste“, wie in deutschen Schulen über die Leningrader Blockade gesprochen wird. Zudem berichtet sie über ihre Erfahrungen im Freiwilligendienst, der für sie die Bekanntschaft mit einer neuen Stadt und neuen Menschen sowie einer vorher gänzlich unbekannten Seite der Geschichte des Zweiten Weltkriegs eröffnet hat. Verfasserin des Artikels ist Sophia Othmer, die im Frühjahr 2021 ebenfalls am Freiwilligenprogramm teilgenommen hat.