Neue Materialien in der Online-Bibliothek

In unserer Online-Bibliothek veröffentlichen wir regelmäßig Texte und Videos (Interviews mit Zeitzeugen der Blockade, Erinnerungen, wissenschaftliche Artikel u.a.) auf Deutsch und zum Teil auch auf Russisch. Heute stellen wir einige Materialien vor, die demnächst erscheinen werden.
Anna Wladimirowna Karulina: „Wie die Oblast Jaroslawl das belagerte Leningrad unterstützte. 1941-1944“ (Präsentation)
Im Rahmen des Programms „Erinnerung an die Blockade“ präsentierten die Teilnehmer ihre Abschlussprojekte, die sie im Laufe des Seminars angefertigt hatten. In der „Bibliothek“ wird schon bald die Präsentation einer Teilnehmerin aus Jaroslawl erscheinen.
Die Geschichte von Sankt Petersburg ist eng mit der Geschichte von Jaroslawl verwoben. Von der Gründung der nördlichen Hauptstadt bis zur Revolution von 1917 kamen Jaroslawler Bauern, die einigen Quellen zufolge 70-80% der männlichen Bevölkerung des Gouvernements ausmachten, zum Geldverdienen nach Sankt Petersburg, wo sie den Großteil des Jahres verbrachten. Die Jaroslawler nahmen aktiv am Bau von Sankt Petersburg teil. Sie wurden für verschiedene Arbeiten angeheuert – als Maurer, Dachdecker, Zimmerleute, Maler, Ofenbauer usw.
Im September 1941 nahm die Oblast Jaroslawl als eine der ersten aus Leningrad evakuierte Menschen, Fabriken, Betriebe, Bildungseinrichtungen und andere Objekte auf. Einige evakuierte Kinder blieben auch nach dem Krieg in Jaroslawl wohnen. Viele Familien bewahren sorgfältig persönliche Erinnerungsstücke auf, die mit der Leningrader Blockade und der Evakuierung verbunden sind.
Im Staatlichen Archiv der Oblast Jaroslawl gibt es eine Vielzahl von authentischen Dokumenten und Fotografien, die über jene Zeit berichten. Anna Karulinas Präsentation basiert vollständig auf Archivquellen und ist diesem Thema gewidmet.
Drei Geschichten, die von Studenten der Herzen-Universität aufgezeichnet wurden
Dieses Material ist das Ergebnis eines kreativen Projekts: Es handelt sich um drei Geschichten aus dem Leben der Familien von Dozenten des Fachbereichs Deutsche Philologie. Die Studenten haben diese Erzählungen nicht nur aufgezeichnet, sondern sie zusätzlich ins Deutsche übersetzt.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten und hoffen, dass solche Projekte auch in Zukunft umgesetzt werden.
Elvira Suprunenko (geb. Traber): „Der Tag des Sieges“
Diese Erzählung stammt aus dem Sammelband „Weiße Flamme des grauen Haars: Gesammelte Erinnerungen von Blockadekindern deutscher Herkunft“ (hrsg. V.A. Korobowa).
Die junge Protagonistin erinnert sich an den Tag des Sieges: ein Festtag, auf den das ganze Land ungeduldig wartete. In der Online-Bibliothek gibt es noch einen weiteren Text von Elvira Suprunenko: „Einmal im Frühling“. Es ist die Geschichte eines Kindes, das weiß, was Krieg und Entbehrung ist, in seinem Inneren aber Barmherzigkeit und Nächstenliebe bewahrt hat.