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Neue Blockadedenkmäler in St. Petersburg

Neue Blockadedenkmäler in St. Petersburg

In Sankt Petersburg und Umgebung gibt es eine Vielzahl von Denkmälern, die an die Geschichte der Leningrader Blockade erinnern. Die meisten von ihnen wurden in den 1960er und 1970er Jahren errichtet. Doch auch in jüngster Zeit werden neue Denkmäler geschaffen: Unser heutiger Artikel stellt drei von ihnen vor.

Denkmal für den Blockadelehrer (W. Brodarski)

Das Denkmal für den Blockadelehrer wurde am 27. Januar 2022, dem 78. Jahrestag der vollständigen Befreiung Leningrads von der Blockade, in der Soljanoj-Gasse eröffnet. Es erinnert an die Lehrer, die in der belagerten Stadt ihren Unterricht fortsetzten und den Kindern damit nicht nur die Möglichkeit gaben, weiter zu lernen, sondern ihnen auch eine gewisse Alltagsroutine boten.
Die Komposition besteht aus zwei Figuren: Eine Lehrerin legt den Arm um die Schulter eines Schülers und beschützt ihn so vor den Schrecken der Blockade. Die Initiative zur Errichtung des Denkmals stammt von Nadjeschda Wassiljewna Strogonowa: Während der Blockade arbeitete sie im Kinderheim und in der Schule Nr. 161 im südlichen Zentrum von Leningrad. Die Schule wurde 1943 von einer Bombe zerstört. An der Stelle, wo sie sich befand, wurde vor zwei Jahren eine Gedenktafel angebracht.
Das Denkmal für den Blockadelehrer steht direkt vor dem Museum der Verteidigung und Belagerung Leningrads.

Denkmal für das medizinische Personal des belagerten Leningrad (W. Brodarski & L. Kopylowski)

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Denkmal für den Blockadelehrer wurde am 27. Januar 2023 ein Memorial eingeweiht, das den Angehörigen des medizinischen Personals – Ärzten, Krankenpflegern und Sanitätern – gewidmet ist. Sie hielten nicht nur den Betrieb der Krankenhäuser in der Stadt aufrecht, sondern leisteten auch den besonders geschwächten und ausgezehrten Leningradern medizinische Hilfe. Diese Skulptur besteht aus drei Figuren: einem Arzt, einer Krankenschwester und einem verletzten Leningrader. Ergänzt wird die Komposition durch Zeichen von Luftangriffen und Artilleriebeschuss – einen halb zerstörten Fensterrahmen, Glassplitter und Trümmergut. Die Planung des Denkmals wurde von Jelena Sergejewna Tichomirowa, der Vorsitzenden der Gemeinnützigen Petersburger Organisation „Einwohner des belagerten Leningrad“, initiiert.

Denkmal für die heldenhaften Energietechniker

Am 23. September 2023 übergab der Stromversorger „Rosseti Lenenergo“ das „Denkmal für die heldenhaften Energietechniker“ an die Regierung der Oblast Leningrad. Anlass dafür war der 81. Jahrestag des Durchbruchs der Stromblockade von Leningrad: Am 23. September 1942 wurde ein 22,5 Kilometer langes, über den Grund des Ladogasees verlegtes Starkstromkabel (auch bekannt als „Kabel des Lebens“) in Betrieb genommen. Damit konnten mehrere stillgelegte Fabriken in der Stadt ihre Arbeit wieder aufnehmen, zudem wurde der Betrieb etlicher Straßenbahnlinien wiederaufgenommen. Das Denkmal befindet sich auf dem Territorium des Gedenkkomplexes „Aufgebrochener Ring“, nicht weit von der Stelle, an der das „Kabel des Lebens“ aus dem Wasser ragte. Es zeigt eine von Eisschollen umrahmte Karte der Stromkabel, die durch den Ladogasee in die belagerte Stadt verliefen.