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Michail Alexandrowitsch Dudin

Michail Alexandrowitsch Dudin

Im Dezember 2018 wurde in der Bolschaja-Possadskaja-Straße von Sankt Petersburg feierlich ein Denkmal zu Ehren des sowjetischen Dichters, Journalisten und Übersetzers Michail Alexandrowitsch Dudin (1916-1993) eingeweiht. Es befindet sich nicht weit von dem Haus, in dem der Dichter wohnte.

Dudin wurde als Sohn einer Bauernfamilie im Dorf Klewnjowo in der Oblast Iwanowo geboren. Mit besonderer Wärme erinnerte sich der Dichter an seinen Großvater, der in ihm die Liebe zur Literatur weckte.

Nachdem er in der Textilfabrik von Iwanowo eine Ausbildung als Weber abgeschlossen hatte, schrieb sich der junge Mann zum Abendstudium am örtlichen Pädagogischen Institut ein. Gleichzeitig verdiente er sich bei einer Jugendzeitung etwas dazu, wo er mit angehenden Schriftstellern in Kontakt kam und sein Talent erproben konnte.

Im Jahr 1939 wurde Dudin zur Armee einberufen. Er nahm an der Verteidigung der Hanko-Halbinsel und später auch an der Verteidigung Leningrads teil. Die Themen Krieg und Blockade spielen in seinem Schaffen eine wichtige Rolle. Zudem war Dudin als Frontberichterstatter tätig.

Mit dem Schreiben begann er bereits im Jahr 1934. Sein erster Gedichtband erschien 1940 unter dem Titel „Regenschauer“. Weitere Sammelbände aus der Kriegszeit sind „Feldflasche“, „Straße der Garde“ und „Lagerfeuer an der Wegkreuzung“.

Eines seiner Gedichte – „Die Nachtigallen“ – beschreibt die Eindrücke vom Aufeinanderprallen zweier Gegensätze: der Tod eines Soldaten und der Frühlingsbeginn mit dem Gesang der Nachtigallen.

„Das Buch der Lyrik“, einer der bekanntesten Sammelbände Dudins, stammt aus dem Jahr 1986. Darin sind der Charakter und die Persönlichkeit des Dichters gut zu erkennen. Generell ist seine Poesie recht autobiografisch geprägt, vor allem in Bezug auf die Auswahl der Themen. In dem Sammelband finden sich neben Gedichten und Poemen auch Nachrichten an Freunde: Glückwünsche zu Festtagen ebenso wie Briefe und Schreiben.

Interessant ist auch der Sammelband „Sündhafte Reime“, in dem Dudin sich von einer anderen, gänzlich unbekannten Seite zeigt. Die Scherzlieder, Epigramme, Sentenzen, Strophen und andere „kleine Rüpeleien“, wie der Dichter sie selbst nannte, waren nicht nur scharfzüngig und herb, sondern auch lustig und „stachlig“. Dudins Poesie ist in der Tat sehr vielfältig.

Einen gesonderten und nicht minder bedeutsamen Platz im Leben von Dudin nahm seine Übersetzertätigkeit ein. Er arbeitete mit georgischen, ukrainischen, balkarischen, baschkirischen und lettischen Texten. Besonders wichtig war ihm dabei die armenische Sprache, denn der Dichter liebte dieses Land sehr und besuchte es oft.

In Leningrad war Dudin sehr bekannt und beliebt. Für zwei Legislaturperioden war er Abgeordneter des Obersten Sowjets der RSFSR und half vielen Leningradern, die mit Ungerechtigkeiten, Problemen bei der Arbeit o.ä. zu kämpfen hatten. Über Michail Dudin sprach man mit Respekt und Anerkennung, denn er zeichnete sich als verantwortungsbewusster und tatkräftiger Mensch aus.

Unter den Teilnehmenden der Exkursion über das Leben und Schaffens Dudins, die das Projektteam der „Humanitären Geste“ im Dezember 2022 organisierte, war eine Blockadeüberlebende, die persönlich mit dem Dichter bekannt war. Sie berichtete darüber, wie die Bekanntschaft mit Dudin zustande kam, und erzählte, dass er ein sehr bescheidener, gutmütiger und zuvorkommender Mensch war, der immer bereit war, anderen zu helfen.

Der Dichter setzte sich auch für die Bewahrung der historischen Erinnerung ein. Im Jahr 1964 wurde das Poem „Ein Lied für den Krähenhügel“ herausgegeben. Das Buch enthielt eine Anmerkung darüber, dass die Einnahmen vom Verkauf an einen Fonds zum Bau eines Denkmals für die Verteidiger Leningrads auf dem Platz des Sieges gehen. Am Monument für die heldenhaften Verteidiger Leningrads findet sich eine Aufschrift, die aus der Feder des Dichters stammt: „Für deine Heldentat, Leningrad“. Sie ist auf der Außenseite des „Rings“ zu sehen. Auch auf den Marmorfriesen der Propyläen am Eingang zum Piskarjowskoje-Gedenkfriedhof sind Zeilen des Dichters eingraviert.

Dudin war zudem einer der Initiatoren der Einrichtung des Grünen Gürtels des Ruhmes rund um Leningrad, über den wir in einem unserer nächsten Artikel berichten werden.

Einige Gedichte Dudins wurden vertont und sind sogar in Filmen zu hören, wie zum Beispiel der bekannten sowjetischen Komödie „Die Tigerbändigerin“.


Quellen:

Website der digitalen historischen Bibliothek „CHRONOS“: Artikel über M.A. Dudin.

Seite über M.A. Dudin auf einer Website für Buchempfehlungen.

Beitrag zu M.A. Dudin auf der Website des Radiosenders „Wera“.

Kurzmeldung zur Einweihung des Dudin-Denkmals auf der Website des Filmstudios „Lenfilm“.

Website der Zeitung „Sankt Petersburger Anzeiger“: Artikel über die Einweihung des Denkmals.