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Erfolgreicher Start des Freiwilligenprogramms 2020 im Online-Format

Erfolgreicher Start des Freiwilligenprogramms 2020 im Online-Format

Das Freiwilligenprogramm im Rahmen der “Humanitären Geste”, unserem Projekt zur Geschichte der Leningrader Blockade, startete im Jahr 2019. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im letzten Herbst kam niemand auf den Gedanken, dass uns eine Pandemie bevorsteht und das Projekt vorläufig ausgesetzt werden muss.

In diesem Herbst ist es uns gelungen, dem Programm neues Leben einzuhauchen: Wir haben ein einzigartiges Online-Format ausgearbeitet, dass sowohl Lehrveranstaltungen (zur Geschichte der Blockade sowie zur interkulturellen Kommunikation) sowie Russisch- und Deutschkurse umfasst. Unsere Treffen über Zoom decken nicht nur die informelle Kommunikation, sondern auch Gespräche mit Historiker/-innen und Blockadeüberlebenden ab. Im Dezember erwartet uns die Arbeit an eigenen Projekten.

Es ist toll, wenn du selbst dich für eine Idee begeisterst – noch besser ist es, wenn du auch andere dafür gewinnen kannst! Im September begannen wir, davon zu berichten, dass wir den Freiwilligendienst wieder anbieten werden, diesmal aber online. Unglaublich dankbar sind wir unseren Partnerorganisationen, Freund/-innen und den Universitäten für die Weiterleitung der Informationen zu unserem Programm. Innerhalb kürzester Zeit erhielten wir Dutzende E-Mails mit Fragen und um die fünfzig aussagekräftige Bewerbungen von jungen Menschen aus Deutschland und Russland. Wir danken allen, die Interesse an unserem Programm gezeigt und sich dafür beworben haben. Dieses große Interesse hat uns deutlich gemacht, dass das Format eines dreimonatigen Freiwilligendienstes, bei dem man nicht einmal aus dem Haus gehen muss, sehr gefragt ist.

Nach zwei Wochen intensivster letzter Vorbereitungen, Bewerbungsgesprächen, Verhandlungen, technischen Details und dem Versenden der Zusagen an die besten Kandidat/-innen brach schließlich Tag X an. Am 1. Oktober fand die feierliche Eröffnung des Programms statt.

25 motivierte junge Menschen aus Deutschland und Russland trafen sich zum ersten Mal über Zoom, um die Begrüßungsworte von Sven Hannß, dem Leiter des Kultur- und Pressereferats des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland, sowie von Arina Nemkowa, der Leiterin des Deutsch-Russischen Begegnungszentrums (drb), zu hören. An diesem Tag machten sich die frischgebackenen Freiwilligen der Humanitären Geste mit der Geschichte des Projekts und auch miteinander bekannt, diskutierten über die Wichtigkeit des Programms und tauschten sich über ihre Erwartungen aus.

Viele Teilnehmer/-innen haben uns geschrieben, dass sie angenehm überrascht davon waren, wie leicht es ist, über Zoom Bekanntschaften zu schließen, und wie schnell das Eis zwischen Menschen brechen kann, selbst wenn sie einander nur in den kleinen Fensterchen der Konferenz sehen. “Ein vielversprechender Anfang” – das schrieben die Freiwilligen in ihren Instagram-Posts zum Start des Programms.

“Je weiter, desto mehr!” Diese bekannte russische Redewendung beschreibt perfekt, in welcher Stimmung wir die feierliche Eröffnung abschlossen, denn am 3., 4. und 10. Oktober erwarteten uns echte Präsenztreffen. Aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen verbrachten die deutschen Freiwilligen das Wochenende in Berlin, die russischen Freiwilligen hingegen in Petersburg.

Zwölf Freiwillige aus Deutschland kamen nach Berlin, um einander offline kennenzulernen und gemeinsam das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst zu besuchen. In dessen Räumlichkeiten wurde die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet, womit der Große Vaterländische Krieg und der Zweite Weltkrieg in Europa beendet waren.

Die Freiwilligen besuchten außerdem das Restaurant “Katjuscha”, um in die Atmosphäre der russischen Kultur einzutauchen. Die zweitägige Fahrt am 3. und 4. Oktober wurde von unserem Partner, dem JugendSozialwerk Nordhausen e.V., organisiert.*

Parallel zu der Veranstaltung in Berlin trafen sich die russischen Freiwilligen im Deutsch-Russischen Begegnungszentrum (drb) in Sankt Petersburg, wo sie nicht nur die Möglichkeit hatten, sich besser kennenzulernen, sondern auch kurze Theaterszenen vorspielen und über die Zukunft des Programms diskutieren konnten.

Фото №3

Am 10. Oktober fand eine Exkursion in das Museum für die Verteidigung und Belagerung von Leningrad statt.*

So ist das Freiwilligenprogramm im Rahmen des Projekts “Humanitäre Geste” erfolgreich gestartet, indem wir das Online-Format mit Orientierungstreffen im Präsenzmodus verbunden haben.

Im Weiteren erwarten uns Zoom-Kurse zur Geschichte der Leningrader Blockade sowie zur interkulturellen Kommunikation, wöchentliche Aufgaben in Kleingruppen und die Planung der nächsten Treffen im Plenum. Im November beginnen zunächst die Treffen mit geladenen Gästen (Historiker/-innen und Spezialist/-innen) und am Ende des Monats folgen die ersten Gespräche mit Blockadeüberlebenden. Wir warten bereits ungeduldig!

Bleibt auf dem Laufenden, indem ihr unseren Instagram-Account verfolgt. Dort berichten (und zeigen!) wir wöchentlich, wie unsere Treffen ablaufen.

* Bei unseren Programmen beachten wir die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus. Die Atemschutzmasken wurden nur zum Zweck des Fotografierens abgenommen.