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Ausstellungseröffnung im Monument für die heldenhaften Verteidiger Leningrads

Ausstellungseröffnung im Monument für die heldenhaften Verteidiger Leningrads

Schon seit einigen Monaten ist auf unserer Website eine Online-Version der Ausstellung „Keine Todesfälle vom Tag der Evakuierung bis heute“ verfügbar. Sie berichtet über das Leben von Kindern eines Internats, die aus Leningrad evakuiert wurden. In dieser Erzählung werden verschiedene Stimmen und Quellen miteinander vereint: offizielle Dokumente, Tagebuchausschnitte, Wandzeitungen, Aufzeichnungen von Erzieherinnen und andere. Die Basis der Ausstellung bilden Tonbandaufnahmen der Leningrader Journalistin Anna Lasarewna Moisches, die zunächst Mitarbeiterin und später Leiterin des evakuierten Internats war (in unserem nächsten Blogartikel werden wir ausführlich über A.L. Moisches berichten).

In analoger Form war die Ausstellung bisher an drei Orten zu sehen: im Smolny-Saal der Staatlichen Kultureinrichtung „Museumsagentur“ der Oblast Leningrad (Januar bis April 2022), im Museum „Der Durchbruch der Blockade“ in der Stadt Kirowsk (April bis Juni 2022) sowie im Museum der Staatlichen Mittelschule Nr. 238 (September bis November 2022). Letzteres widmet sich in erster Linie der Geschichte des Brückenkopfs von Oranienbaum und wird von den Schülerinnen und Schülern aktiv mitgestaltet.
Am letzten Tag der Präsentation in der Schule nahmen die Jugendlichen an einem Seminar teil, das von Anastasia Pawlowskaja, Redakteurin am Proschito-Zentrum der Europäischen Universität Sankt Petersburg, geleitet wurde. Gemeinsam diskutierten die Teilnehmenden darüber, von wem und wozu Tagebücher geschrieben werden, worin die Besonderheit der Tagebücher aus der Blockadezeit besteht und wie diese richtig gelesen und untersucht werden. Solche Seminare sind ein wichtiger Bestandteil der Ausstellung, denn sie helfen dabei, die präsentierten Materialien besser zu verstehen.

Am 11. November wurde die Ausstellung an ihrem vierten Veranstaltungsort eröffnet: dem Monument für die heldenhaften Verteidiger Leningrads. Die Gäste – darunter Blockadeüberlebende, Mitglieder von Petersburger Seniorenverbänden und andere Interessierte – wurden zunächst im unterirdischen Gedenksaal von Jewgenija Igorewna Kulikowa, der Leiterin der Museumsfiliale, und drb-Direktorin Arina Nemkowa begrüßt. Anschließend führte Milena Tretjakowa, stellv. Leiterin der ANO „Erinnerungskultur“ und einer der Kuratorinnen des Projekts, durch die Ausstellung. Dabei wies sie mehrfach auf die Besonderheit des Projekts hin: Die Ausstellungmacher/-innen verwenden nicht nur bislang unveröffentlichte Archivmaterialien, sondern erzählen zudem die Geschichte der Kinder sowohl während der Zeit der Evakuierung als auch nach dem Ende der Blockade.

Die Ausstellung wird noch bis zum 20. Dezember 2022 im Monument für die heldenhaften Verteidiger Leningrads (Platz des Sieges, St. Petersburg) zu sehen sein.