Blockadevereine im Ausland
Im Herbst 2020 hat das Projektteam der “Humanitären Geste” Videointerviews in verschiedenen Petersburger Blockadegesellschaften gedreht. Ihr findet sie auf unserer neuen Seite “Blockadevereine in SPB”.
Solche Blockadevereine gibt es allerdings nicht nur in unserer Stadt. Auf unserer ebenfalls neuen Seite “Blockadevereine außerhalb von SPB/Russland” könnt ihr Interviews mit Vereinen nachlesen, die ihren Sitz in anderen Städten und Ländern haben.
Die Hauptaufgabe dieser Vereine ist es, den Kontakt zwischen den Blockadeüberlebenden zu fördern und zu halten, ihre Rechte zu verteidigen sowie Informationen bereitzustellen. Damit befasst sich auch der “Belarussische Verband der Leningrader Blokadniki”, der 1997 in Minsk gegründet wurde. Seine Mitglieder leisten aktive Bildungsarbeit: Sie organisieren Ausstellungen und Veranstaltungen, drehen Filme und nehmen an patriotischen Aktionen teil.
Wir haben mit Vertretern von zwei Blockadevereinen aus Deutschland (Berlin und Hamburg) gesprochen. In Berlin existiert die Assoziation “Lebendige Erinnerung”, deren Vorsitzender Professor Leonid Iljitsch Beresin ist. Zu dieser Assoziation gehören Blokadniki, Kinder des Krieges, Kinder, die während des Krieges in Konzentrationslager kamen und diese überlebten, sowie Kinder, deren Eltern Opfer politischer Repressionen waren. Die Mitglieder der Assoziation bemühen sich um die Weitergabe einer Kultur der Erinnerung: Sie verfassen Bücher, besuchen Gedenkstätten und treten bei Veranstaltungen auf. Im Interview berichtete Leonid Iljitsch ausführlich über die Arbeitsformate der Assoziation sowie über seine persönliche Geschichte. In Hamburg ist der “Rat der Veteranen und Blokadniki” aktiv, der von Solomon Davidowitsch Silberberg vertreten wird.
Ein etwas anderes Interview haben wir mit Jelena Alexandrowna Alexandrowa geführt, ihres Zeichens Vorstandsmitglied und stellvertretende Vorsitzende des “Verbands der russischen Landsleute in Spanien”.
In Spanien gibt es zwar keine Blockadevereine, dafür aber Blockadeüberlebende, zu denen Jelena Alexandrowna den Kontakt hält. Während des Spanischen Bürgerkriegs (1937/38) wurden über 30 000 Kinder in verschiedene Länder der Welt evakuiert. Etwa 3 000 von ihnen kamen in die UdSSR. Sie lebten in Kinderheimen in Obninsk, Moskau, Leningrad, Puschkin und anderen Städten. Einige von ihnen erlebten die Blockade im Kindesalter, andere nahmen an den Schlachten teil und dienten als Teil der Leningrader Volkswehr an der Karelischen Front.
Jelena Alexandrowna selbst ist gebürtige Petersburgerin, die die Erinnerung an die Blockade ehrt und bewahrt. Dank ihres Einsatzes findet seit 2015 das Projekt “Fernsehbrücke des Mutes” statt, über das ihr im Interview genaueres erfahren könnt.
Wir haben erst damit begonnen, die Seite mit Inhalten zu füllen – schon bald warten auf euch noch weitere spannende Interviews mit spannenden Gesprächspartner/-innen!