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7-tägiges Pilotprojekt für den Dialog+ e. V.

Пилотная семидневная программа для группы Dialog+

Im Oktober haben wir unsere erste Gruppe aus Deutschland empfangen und für diese ein siebentägiges Bildungsprogramm organisiert. Die Teilnehmenden der Veranstaltungen zur Leningrader Blockade waren Schüler/-innen und Studierende vom Integrationszentrum Dialog+ aus Düsseldorf.

Vor dem Projektbeginn kannten sich viele der Teilnehmenden noch nicht – umso wertvoller waren darum auch ihre Gespräche untereinander.

Mir hat am meisten am Projekt gefallen, dass ich mit vielen Leuten aus unterschiedlichen Altersgruppen zusammenkommen konnte, die alle in irgendeiner Form russische Wurzeln haben. In den Gesprächen habe ich mich sehr dafür interessiert, wie sie Russland sehen und das Land und die Menschen wahrnehmen.”

David Scheit, Teilnehmer des Programms

Für die Teilnehmenden war diese Woche prall gefüllt. Innerhalb von sieben Tagen konnten sie sich mit der Geschichte der Leningrader Blockade bekannt machen und sich einen eigenen Eindruck von jenen Ereignissen machen.

Das Programm umfasste sowohl zum Thema passende Seminare als auch interaktive Blöcke, ebenso gemeinsame Museumsbesuche und Spaziergänge zu den historischen Orten unserer Stadt.

Am ersten Programmtag nahmen die Jugendlichen an einer Rallye zu den Blockadeorten im heutigen Sankt Petersburg teil und betrachteten so die Stadt aus der historischen Perspektive. An den darauffolgenden Tagen legten sie Blumen an der ewigen Flamme auf dem Piskarjowskoje-Gedenkfriedhof nieder und besuchten das Anna-Achmatowa-Museum sowie den Katharinenpalast in Puschkin.

Die Programmpunkte, die mir am meisten gefallen haben, waren die historische Einführung ins Thema und die Stadtrallye. Der Besuch des Gedenkfriedhofes ist sicher auch ein sehr wichtiger Programmpunkt gewesen.”

David Scheit, Teilnehmer des Programms

Für eine große Mehrheit der Jugendlichen war allerdings das Gespräch mit Überlebenden der Blockade der beeindruckendste Programmpunkt. In ihrem Feedback zum Programm gaben viele Teilnehmende an, dass die Unterhaltung mit den Menschen, die das Grauen der Blockade erlebt haben, ihnen half, die Bedeutung dieser Ereignisse für die Einwohner unserer Stadt besser zu verstehen und nachzuempfinden.

Für die Unterhaltung mit noch lebenden Augenzeugen der Blockade waren im Programm zwei Stunden vorgesehen, die über anregenden Gesprächen und Tee mit Piroggen wie im Flug vergingen. Die Dolmetscher/-innen, die im September unsere Vorbereitungskurse besucht haben, halfen bei der Kommunikation und lenkten den Dialog geschickt durch alle aufkommenden Schwierigkeiten.

Nach dieser Veranstaltung waren alle sehr bewegt. Die Teilnehmenden sprachen miteinander noch lange über das, was sie während des Gesprächs erfahren haben. Eine Blockadeüberlebende war von der Aufmerksamkeit der Jugendlichen so berührt, dass sie am nächsten Tag noch einmal kam – und jedem ein kleines Souvenir schenkte, dass sie an Petersburg erinnern wird.

Ich möchte mich beim drb für die spannende, sehr komfortable Reise und die Möglichkeit, mich mit vielen neuen Leuten auszutauschen, bedanken. Für mich persönlich sind solche Völkerverständigungsprogramme sehr wichtig und es liegt mir auch am Herzen, dass das deutsch-russische Verhältnis verbessert wird.”

David Scheit, Teilnehmer des Programms

Auf ihrem Rückflug nach Düsseldorf hatte unsere erste Gruppe eine Fülle neuer Kenntnisse und Eindrücke im Gepäck – und natürlich waren alle bereit, ihren Freunden und Bekannten davon zu erzählen, was sie in dieser Woche in Petersburg erlebt haben. Derweil warten wir bereits auf die nächsten Gruppen und bereiten für diese Programme vor, die genauso inhaltsreich sind wie unser Pilotprogramm.